⬆️ Ich konnte es zunächst nicht glauben: Das gerade vorgestellte Logo des - nächsten - Ärztetages 2025 ist tatsächlich der Teufel. Es soll wegen des Tagungsortes (Leipzig) eine Anspielung auf Goethes Faust sein und die dortige Szene in Auerbachs Keller. Hat etwas vom Eurovision Song Contest.
Die Faust-Erzählung hat frühneuzeitliche Ursprünge, und der Umgang mit dem Teufel war in jener Zeit direkter als heute und in der für die Renaissance üblichen Manier auch sehr grotesk und derb. In Goethes Stück um Gut und Böse ist die Figur natürlich Metapher, Allegorie.
Trotzdem scheut es den Außenstehenden, wenn in einer Zeit, in der überall satanistische Symbole in Mode kommen, sich auch noch die Ärzteschaft ihrer bedient. Ein Treffen in Leipzig im Zeichen des Teufels? Was soll das?
Dr. Faustus hatte auch „Juristerei durchaus studiert“. Vielleicht finden dann ja auch Juristen einen Grund, sich demnächst im Zeichen des Teufels zu treffen:
„Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -
Und sehe, dass wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -
Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab' ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab' ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Dass ich nicht mehr mit sauerm Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Dass ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau' alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu' nicht mehr in Worten kramen.“
Das Zeitalter der Aufklärung, der Vernunft, hatte den Teufel aus den Köpfen der Menschen vertrieben. Gestern hatte ich es hier mit einer Form der „Aufklärung“, nämlich derjenigen, die ausblieb durch Ärzte im Rahmen der Impfeinwilligung.
Und dann passt es wieder, wenn man den Faustmonolog liest, und man erkennt, dass sich die Welt nun mehr und mehr auf die Zauberei der Genmutation verlässt statt auf das gottgegebene Genom und Immunsystem. „Gut und Geld“ lockten schon Dr. Faustus und tun auch heute ihr Übriges.
Die Aufklärung liegt offenbar hinter uns, wird für obsolet erklärt und wie die Anwälte oder Ärzte für Aufklärung diffamiert. Hexenverfolgung halt.
Mephisto darf sich also freuen.
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