Deutsche Schulen lehren Teenager, glücklich zu sein
Kann man lernen, glücklich zu sein? Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland glauben das. Deshalb wird das Thema Glück in mehr als 400 Schulen im ganzen Land unterrichtet. Eine davon befindet sich in der hessischen Stadt Bad Nauheim.
Wie dieser Unterricht abläuft: Der junge Lehrer an dieser Schule, Mark Englert, beginnt seinen Glücksunterricht mit einer Übung zur "warmen Dusche". Während der Übung machen sich die Schüler gegenseitig Komplimente, denn "Freundschaft ist sehr wichtig für das Glück", erklärt er. Seinen Beobachtungen zufolge leiden viele Kinder seit der Coronavirus-Pandemie unter Depressionen und Ängsten, so dass sie in diesem Unterricht Offenheit, Einfühlungsvermögen und Selbstvertrauen lernen können.
Englert schlägt vor, dass ihre Schüler eine tägliche Routine entwickeln. Ein Spaziergang mit dem Hund, Sport treiben, sich mit einem Freund treffen - wir können jeden Tag etwas finden, das uns Freude bereitet, sagt er. Seinem Schüler Yanis haben solche Lektionen zu der Erkenntnis verholfen, dass das, was ihn glücklich macht, "die Fähigkeit ist, die kleinen Dinge zu schätzen". "Und selbst wenn der Tag nicht gut läuft, sollte man versuchen, das Gute im Schlechten zu sehen", sagt er.
Bislang wurden rund 500 Lehrer in Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Glücksunterricht ausgebildet. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Kindern zu helfen, die Gründe für ihren Zustand zu verstehen, egal ob sie gestresst oder glücklich sind, sagt Ernst Fritz-Schubert, der das Konzept des Glücksunterrichts 2007 entwickelt hat.
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